nächtlicher Besuch - History

 

Entstanden: 13.04.08

Thema: Liebe/Verzweiflung/Wünsche/Hoffnungen&Ängste

 

 

"Nächtlicher Besuch" ist meine aller erste Kurzgeschichte.

Ich hatte damals ein Paar Ideen, Gedankenfetzen im Kopf, das reichte vollkommen aus. Denn das Wichtigste war von Anfang an da: das Gefühl, dass es was wird!

 

Mir schwebten Bilder vor Augen von einem Haus, das früher weiß war, nun aber einen neuen Anstrich in einem blau-lila Ton bekommen hatte.

Das darunter weiße Farbe war sah man z.B. an der Hausnummer oder dem Briefkasten, der angebracht war, denn drum herum ging die neue Farbe aus und daher sah man den früheren Anstrich.

Der Zaun, der das Grundstück begrenzte, umfasste einen Garten, viele große, teilweise schon abgestorbene Tannenbäume.

Das Haus an sich war leer.

Nur einzelne zurückgelassene Möbel standen noch drinne.

Man könnte es sich als eine Art "Party-Haus" vorstellen: nur das Nötigste war vorhanden.

 

Und dann hatte ich noch den entscheidenden Satz in meinem Kopf: "Er steckte den Schlüssel ins Loch [zog die schwarze Tür an] und drehte um."

Dieser Satz, der zweifelsohne eine Metapher beinhaltet, gab mir das Gefühl, dass ich etwas Schreiben könnte, dass mich zu frieden stellt.

Und das zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.

 

Mein Ziel: etwas zu schaffen, dass nicht alltäglich ist. Also keine typischen Liebesgeschichten, keine Intrigen, die man schon zig-mal gesehen hat und von Anfang an weiß, wie es ausgehen wird.

Ich wollte etwas schaffen, dass noch lange in den Köpfen der Menschen bleibt, etwas mit Wiedererkennungswert, etwas, worüber sie sich Gedanken machen und nicht einfach gleich wieder zur Seite legen. Etwas, worüber man eben nicht jeden Tag spricht - aus welchen Gründen auch immer!

Es sollte die Menschen berühren.

Ob der Leser danach schockiert, traurig oder angewidert ist war mir eigentlich egal.

Darüber verschwand ich keinen einzigen Gedanken; es sollte jedem selbst überlassen sein, wie er danach damit umgeht.

 

Das Schreiben an sich dauerte nicht lange.

Ich wartete etwa 1-2 Wochen, nach dem mir die Idee kam, bevor ich zu schreiben begann.

Ein Glück, dass ich das Gefühl für die Kurzgeschichte noch hatte!

Nach einem ununterbrochenem, 30-minütigen Schreibprozess war das Werk vollendet.

Jedoch hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Titel vergeben.

Es standen "nächtlicher Besuch" und "von Rot nach Schwarz" zur Ausswahl.

Beim letzten Titel dachte ich auch daran mit den Farben zu spielen und die im Text genannten Farben zu verwenden.

 

Die Gedanken brauchte ich nicht zu suchen, sie fanden mich (weshalb ich den Stift auch nicht wirklich abzusetzen brauchte).

 

Ich selbst bin sehr Stolz auf meine erste KG.

Auch, wenn sie mir einigen "Ärger" einbrachte.

 

So habe ich meine damalige Deutschlehrkraft gefragt, ob sie mir die Fehler verbessern würde, da ich die Geschichte bei einem örtlichen Event vortragen wollte.

Sie tat es (wie auch des Öfteren davor) und bot mir das Angebot an, meine Texte auch mal im Unterricht vorzutragen, wenn ich wollte.

 

Als jener Vortragsabend vorbei war und ich erneut Deutsch hatte, wurde ich von meiner Lehrkraft auf den Abend angesprochen - was damit endete, dass meine Mitschüler unbedingt wollten, dass ich diese KG auch vor ihnen vortrage.

 

Zu meinem Leidwesen.

Ich mag es nicht sonderlich meine Texte vorzutragen.

Dafür habe ich ja diese HP: Ich brauche Eure Reaktionen nicht mit zu erleben, dafür könnt Ihr mir Eure Meinung dennoch mitteilen und die Texte lesen!

(Ohne mein Wissen.)

 

Gesagt, getan!

Nach dem Vortrag in der Klasse, fand noch eine Diskussion statt (hauptsächlich inhaltliche Fragen, wie ich auf die Idee kam, wie der Schreibprozess von statten ging, etc.), die damit endete, dass ich in den darauffolgenden Tagen zur Schulleiterin, sowie zur Schulsozialarbeiterin musste.

Es stellte sich heraus, dass meine Geschichte zwar "gefallen fand", aber einige Schüler dann in der Schule anriefen.

Was auch daran liegen könnte, dass ich erwähnte, dass es das Haus tatsächlich gibt.

Im gleichen Satz erwähnte ich, dass die Ideen, ganz gleich für was, irgendwoher kommen müssen.

Außerdem bräuchte man sich darüber keine weiteren Gedanken zu machen.

 

Letztlich verbrachte ich nicht lange in den beiden Büros (??? Minuten und max. 8-10 Minuten) und sonderliche "Konsequenzen" verspürte ich auch nicht.

 

Die KG enthält zahlreiche Wortspiele und Methaphern.

Genau das macht meiner Ansicht nach einen wirklich guten und interessanten Text aus.